SaaS vs. Installation vor Ort bei ÖPNV-Software: Gesamtbetriebskosten und mehr

Naor Rosenberg

Naor Rosenberg

Januar 15, 2019

ÖPNV-Organisationen und -Betreiber haben Software zum Ausführen ihres Betriebes (Planung) traditionell vor Ort benutzt. Diese Branche wird einer gründlichen Umwandlung unterzogen und neue Cloud-einheimische, Software-as-a-Service-Angebote werden zur Verfügung gestellt. Wie kann man bewerten, welche von beiden Varianten der Organisation am nützlichsten sein könnte? Außerdem, da die Preise von SaaS- und Vor-Ort-Lösungen unterschiedlich kalkuliert werden, wie kann man die Unterschiede berücksichtigen?

Unten ist ein Vergleich unterschiedlicher Faktoren bei beiden Modellen aufgeführt und wie sie sich auf die Gesamtbetriebskosten (TCO) beziehen:

Faktoren Umsetzungsmodell
SaaS Vor Ort
Umsetzung Wochen
Typisch ein Paar Wochen als die Plattform, Benutzer und zahlreiche weitere Faktoren eingestellt und durch den Lieferant vorgelegt werden.
Monate
EDV-Personal und Hardware brauchen zum Einstellen Monate bis mehr als ein Jahr, was eine längere Zeit bei der Umsetzung mit sich bringt.
Wartung u. Support
Durch den Lieferanten bearbeitet
Minimale bis null Anforderungen für die EDV-Beteiligung an der Anwendung, um das System instand zu halten.
Der SaaS-Lieferant kümmert sich um die Hardware, die Datenwiederherstellung im Falle eines Systemabsturzes u. v. a. m. 
Im Regelfall stellt der SaaS-Lieferant einen alleinigen Account-Manager bzw. Lösungsingenieur bereit, der jederzeit für etwaige Fragen/Probleme erreichbar ist.
Durch den Kunden bearbeitet
Der Kunde ist für die Wartung der Anwendung, das Besorgen der Hardware, die Umfangsanpassung, die Datenwiederherstellung im Falle eines Systemabsturzes usw. zuständig. Seitens des Kunden erfordert dies allein die EDV-Ressourcen.
Ein fehlender Fernzugriff auf die Software könnte beim Lieferanten die Möglichkeit beeinträchtigen, die Implementation zu unterstützen.
Upgrades Wöchentlich – nahtlos, im Besitz des Anbieters
Fehlerbehebungen, Produktanpassungen, neue Fähigkeiten und weitere Upgrades werden auf wöchentlicher Basis nahtlos hinzugefügt. Diese werden dem System nach Verfügbarkeit hinzugefügt, ohne damit in Zusammenhang stehendem Upgrade-Zyklus und ohne zusätzliche Kosten. Die EDV-Ressourcen des Lieferanten setzen diese Upgrades an allen Orten und für alle Anwender um. Was auch bedeutet, dass Upgrades beim Kunden schneller eintreffen (da sie nicht als Teil eines neuen Release eingesetzt werden).
Jährlich – Upgrades erfordern massive Kundenressourcen
Upgrades finden jedes Jahr oder jedes zweite Jahr statt und EDV-Ressourcen werden bei jedem Version-Upgrade erforderlich. Diese offiziellen Releases umfassen mehrere Änderungen der GUI und der Funktionen gleichzeitig. Deren Umsetzung dauert möglicherweise Monate, erfordert eine neue Installation der Software oder eine neue Konfiguration, und fordert üblicherweise zusätzliche Zahlungen.
Datenintegrität (Backups u. Wiederherstellen)
Durch den Lieferanten bearbeitet
Backups werden tageweise durchgeführt. Der Lieferant kümmert sich ebenfalls um Datenverfälschungsfälle, die Datenwiederherstellung im Falle eines Systemabsturzes und jegliches weitere Vorkommnis, das die Integrität der Daten beschädigt.
Durch den Kunden bearbeitet 
Für das Beibehalten der Datenintegrität vor Ort wird das interne EDV-Team des Kunden zuständig. Zusätzlich zu diesen Anforderungen an Ressourcen wird es schwieriger, die Daten zu schützen und für externe Parteien leichter, auf sie zuzugreifen, wenn auf Rechnern vor Ort gespeichert.

Gebühren Voraussehbare monatliche Gebühren
Laufende voraussehbare monatliche Gebühren, die die laufenden alleinigen Geldmittel für Wartung, Support, Upgrades usw. vereinen.
Großer Pauschbetrag mit zusätzlichen Gebühren für Upgrades u. Support 
Große anfängliche feste Kosten und sporadische zusätzliche Kosten für Upgrades, neue Module usw. Diese Upgrades bringen auch zusätzliche Personalkosten mit sich (sowohl beim Lieferanten als auch beim Kunden) für das Setup, die Umsetzung und das Testen.
Umfang Automatische Umfangsanpassung
Relativ einfach den Umfang anzupassen, da Ressourcen in der Cloud nach Abfrage zugeteilt werden, und der Support immer verfügbar ist
Eingeschränkte Umfangsanpassung – im Besitz des Kunden
Eingeschränkte Umfangsanpassung innerhalb der aktuell betriebenen Version und der aktuellen Hardware-Konfiguration.
Sicherheit Sicherheit auf dem neuesten Stand der Technik, Einhaltung der Standards und Datenschutz durch den Lieferanten gewährleistet
Die gesamte Sicherheit wird durch den Lieferanten als Technologie-Unternehmen übernommen, dessen Kerngeschäftsbereich Cloud-Software und deren Sicherheit ist. Systeme sind mit Benutzerrechten, Server-Sicherheit usw. sehr sicher.
Durch den Kunden bearbeitet
Um die Sicherheit kümmert sich der Kunde, üblicherweise eine Organisation oder ein Betreiber, die oder der über diese Fachkenntnisse intern nicht verfügt.

Werben neuer Mitarbeiter
Eine bessere Benutzeroberfläche ist attraktiver
Cloud-basierte SaaS-Lösungen mit moderner Benutzeroberfläche tragen dazu bei, neue Talente anziehen zu können. Schulung und Einstieg werden ebenfalls schneller.
Historisch gewachsene Systeme = kein Reiz
Neu eingestelltes Personal mit Computererfahrung, welches eine verbraucherfreundliche Benutzerschnittstelle erwartet, wird durch historisch gewachsene Systeme und GUI nicht angezogen.

Zusammenfassung

Beim Vergleichen von SaaS mit vor-Ort-Systemen sollen mehrere Faktoren berücksichtigt werden. Die Feststellung dessen, welche der beiden Lösungen für Ihre Organisation am besten geeignet ist, hängt stark von der Organisation ab, der Sie gehören. Während die Welt sich allmählich von vor-Ort-Systemen abwendet, werden SaaS und Cloud-einheimische Systeme mit ihrer Flinkheit, Anpassungsfähigkeit und niedrigen Anforderung für internen EDV-Support der Gegenwart angehören, und noch wichtiger – die Infrastruktur der Zukunft.