Der ÖPNV leidet unter einem Mangel an Fahrpersonal? Etwas Planungszauber anwenden

Abigail Levner

Abigail Levner

Januar 31, 2019

Von zahlreichen Kunden – auf zwei Seiten der Erde gelegen – haben wir es gehört, dass eine ihrer höchst bedrängenden Herausforderungen der Fahrermangel ist. Daher müssen wir uns bei Optibus, auch wenn wir uns natürlich dem Senken von Betriebskosten und dem Verbessern des ÖPNVs widmen, gelegentlich auf das Wesentliche konzentrieren – die mit dem Fahrermangel verbundene Herausforderung des Betriebs und der Pflege der Beziehungen zu dem Fahrpersonal.

Dieses Thema kann mittels lang- und kurzfristiger Planungsstrategien bewältigt werden. Langfristig können Organisationen die Erhaltung des Fahrpersonals steigern und bei der Einstellung von Fahrern helfen, indem sie attraktiver Dienste planen – was Liz Stayner, Planungsleiterin bei MV Transportation, „Fahrerarbeitsqualität“ nannte. Ebenso können Fahrer eine ausgeglichenere Work-Life-Balance genießen, wenn günstigere Turnusse erstellt werden. Und kurzfristig müssen Organisationen auf das Worst-Case-Szenario vorbereitet sein – wonach es, um den Plan zu erfüllen, einfach nicht genug Fahrer gibt, ein kleines Debakel das durch das Anwenden von Planung der nächsten Generation effizient bewältigt werden kann.

In diesem Posting werden Art und Weise demonstriert, mit welcher Optibus den Planern helfen kann, erstens: bei Fahrermangel als einschränkender Faktor Pläne zu erstellen und zweitens: Fahrer-freundlichere Dienste zu schaffen.

Sich mit Fahrermangel als globale Einschränkung zu befassen

Sollte es an Fahrpersonal mangeln, könnten Verkehrsunternehmen mit einem Plan konfrontiert sein, der mehr Fahrer erfordert, als die verfügbare Anzahl hergibt. Dies ist von größerer Bedeutung, denn den Plan neu zu bearbeiten könnte Zeit in Anspruch nehmen oder zu suboptimalen Ergebnisse führen. Immerhin kann die Organisation Leistungsniveaus anhand der vorhandenen Anzahl von Fahrern einfach nicht beibehalten.

Dies ist der Zeitpunkt, zu dem das Einstellen globaler Einschränkungen in Optibus sehr gelegen kommt. Lassen Sie uns zum Beispiel diesen Plan betrachten, dessen aktuelle Gestaltung 189 Fahrer benötigt und für den täglichen Betrieb 192.595 € kostet.

Vielleicht sieht der Plan gut aus, aber in Wirklichkeit erleben wir einen Fahrermangel. Gern möchten wir prüfen was passiert, wenn wir angeben, dass eine Anzahl von 185 Fahrern wegen des Fahrermangels nicht überschritten werden darf.

Nach der Optimierung bekommen wir einen neuen Plan, der nur 182 Fahrer verlangt. Zwar sind die Betriebskosten geringfügig gestiegen, jedoch dürfen wir uns darauf verlassen, dass unser Plan in den Betrieb umgesetzt werden kann, was noch wichtiger ist.

Als Nächstes sehen wir, wie Dienste für die vorhandenen Fahrer günstiger gemacht werden können, wenn das Senken der Dienstanzahl nicht das dringendste Interesse ist.

Anwenden von Präferenzen, um Dienstpläne zu verbessern

Wieder beim ursprünglichen Plan überlegen wir uns nun stattdessen, wie die vorhandenen Dienste für das Fahrpersonal günstiger gemacht werden können. Auf dem Gantt-Diagramm wird mithilfe des KPI Dropdown-Menüs die Verteilung der Dienste nach Typ leicht sichtbar gemacht.

Wir können sehen, dass es eine riesige Anzahl von geteilten Diensten gibt. Geteilte Dienste bestehen aus mehreren Dienststücken mit einer Teilung in der Mitte. Organisationen können die Bestimmungen dieser Aufteilung – einschließlich der Bedingung, ob sie vergütet wird oder nicht – in den Präferenzen festlegen.

In der Regel sind geteilte Dienste für Fahrer nicht besonders attraktiv, denn deren Arbeitstag ist durch eine lange unbezahlte Pause geteilt. Wir filtern nun die Dienste und wenden einige Statistiken an, um einen näheren Einblick in einige dieser geteilten Dienste zu bekommen.

Für Fahrer können geteilte Dienste ziemlich ungünstig sein, deshalb machen wir von einigen Präferenzen Gebrauch, damit die Anzahl der geteilten Dienste gesenkt wird. Dort befindet sich der Bereich innerhalb der Präferenzen, in denen die Diensttypen festgelegt werden. Wir fügen den für Fahrer weniger optimalen Diensten Gewichtungsfaktoren hinzu.

Nach dem Manipulieren einiger Präferenzen zur Senkung der unerwünschten Diensttypen, kann sich der Optibus-Algorithmus um den Rest kümmern.

Der neue Plan sieht viel besser aus! Die Anzahl der geteilten Dienste ist drastisch gesunken und der Anteil an Vollzeit-, Früh- und Spätdiensten ist höher. Dazu ist vor allem unsere gesamte Dienstanzahl nicht gestiegen. Insgesamt stellt dem Fahrpersonal dieser Plan Dienste von viel höherer Qualität zur Verfügung.

Zusammengefasst – günstige Arbeitsbedingungen und Kosteneinsparungen schließen sich gegenseitig nicht aus! Durch die bei der Optibus-Plattform verfügbare, reiche Palette an Fahrerpräferenzen können Planer Szenarien leicht definieren, welche für das Fahrpersonal attraktiver sein werden. Und schlimmstenfalls, wenn der Mangel an Fahrpersonal zum größten Hindernis für das Bereitstellen eines Busverkehrs höher Qualität wird, können Planer feste Maximalwerte der Dienstanzahl in ihren Plan setzen – ohne die Leistung zu beeinträchtigen.